MADSEN äußern sich zu der aktuellen Diskussion um Machtmissbrauch in der Entertainment-Branche.

Aus aktuellem Anlass – das bedeutet nicht, dass wir irgendwen vorverurteilen. Das steht uns auch nicht zu. Dennoch wollen wir uns zu diesem Thema positionieren, denn das ist Aufgabe von uns allen. Weil es auch darum geht, wie wir als Gesellschaft mit solchen Vorfällen umgehen. Wir müssen endlich mehr über Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe im Zusammenhang mit Bands sprechen. Natürlich verurteilen wir auch jede andere Art von Missbrauch. Wir sind seit fast 20 Jahren eine Band, unser Leben spielt sich vorwiegend auf Konzerten und Bühnen ab. Daher gehen uns die aktuellen Geschehnisse sehr nah. Bands, die sich Frauen aus dem Publikum hinter die Bühne bringen lassen, gibt es schon lange. Für uns war das schon immer sehr befremdlich und nur, weil es das schon lange gibt, heißt das nicht, dass es okay ist.
Wie oft wurden wir schon gefragt: „Und, wie ist das so mit Groupies?“ Daraufhin werden dann coole, wilde Geschichten erwartet. Das Klischee vom Rockstar, der sie alle haben kann, ist offenbar für viele zu etwas Coolem, Selbstverständlichem geworden.
Natürlich sollen alle das tun dürfen, womit sie sich wohl fühlen, wenn es einvernehmlich passiert.
Menschen, die im Rampenlicht stehen und angehimmelt werden, müssen sich allerdings ihrer Wirkung und Macht bewusst sein. Denn zwischen Rockstar und Fan gibt es definitiv ein Machtgefälle, das unter keinen Umständen ausgenutzt oder missbraucht werden darf.
Die Bühne macht uns größer als wir sind. Wir stehen in der Verantwortung respektvoll mit unseren Fans umzugehen.
Peace out!
Eure Madsens